Florettfechterinnen des VfL Marburg in Hochform bei Deutschen Meisterschaften U15

Merle Herwig gelingt doppelte Titelverteidigung

Am vergangenen Wochenende war es soweit, mit den Deutschen Meisterschaften fand der Saisonhöhepunkt für die U15 Florettfechterinnen dieses Jahr in Schwerin statt. Von der Fechtabteilung des VfL 1860 Marburg hatten sich im Vorfeld Merle Herwig, Amelie Barkholz und Fenja Kröpelin qualifiziert. Merle ging in der Vorrunde direkt Mission Titelverteidigung an und ließ ihren Gegnerinnen keine Chance, sodass sie an Platz 2 gesetzt in die Direktausscheidung einziehen konnte. Fenja begann ihren Tag ähnlich gut und musste nur ein Gefecht verloren geben, sodass auch sie mit guter Startposition weiterzog. Amelie schien dagegen noch nicht ganz wach zu sein und konnte zunächst nur ein Gefecht gewinnen und musste um den Einzug in die Direktausscheidung bangen, welche dann noch gerade so geschafft werden konnte.

So war Amelie die einzige der drei, die im 128er KO kein Freilos beanspruchen konnte. Motiviert und Konzentriert ging sie in das Gefecht und wurde von ihrem Trainer Gennadi Wegner-Viouguin noch einmal instruiert. Direkt zu Beginn war klar, jetzt war sie wach und deutlich präsenter auf der Bahn. Treffer um Treffer konnte sie ihre besser platzierte Gegnerin dominieren und mit 15:9 nach Hause schicken. Beflügelt durch diesen Erfolg kämpfte sie sich mit 15:9 und 15:7 in den Folgegefechten bis ins Achtelfinale vor. An dieser Stelle musste sie dann ihren Durchmarsch beenden und der Gegnerin aus Moers Tribut zollen. „Mit Platz 16 hat Amelie die anfänglichen Erwartungen übertroffen und gezeigt, dass sie es kann und damit auch ihre Leistungssteigerung über die Saison manifestiert.“, resümiert ihr Trainer am Ende des Tages.

Fenja startete das Gefecht im 64er KO ähnlich gut und konnte sich einen guten Vorsprung erarbeiten. Der weitere Verlauf erschien dann wie verhext und es gelang ihr nicht, den Siegtreffer zu setzen, sodass sie sich denkbar knapp und undankbar mit 14:15 geschlagen geben musste. „Mit Platz 37 ist Fenja zwar besser platziert als letztes Jahr, allerdings war hier mehr drin und wir sind gespannt, was wir bis zu den Deutschen Meisterschaften U17 noch auf die Bahn bekommen.“, freut sich Gennadi Wegner-Viouguin über die Aktionen auf der Bahn.

Merle ließ dagegen nichts anbrennen und zog souverän ins Viertelfinale ein. Dort wurde es gegen Florentine Grund aus Dresden richtig knapp und Merle musste lange Zeit gegen einen Rückstand arbeiten. Das macht Merle aber eher stärker als schwächer und so schaffte sie es mit hoher Konzentration, das Gefecht im letzten Drittel zu drehen und 15:13 zu gewinnen. Das anschließende Halbfinale war mit 15:3 ein ungewohnt leichter Spaziergang und sogar das Finalgefecht konnte souverän mit 15:9 gewonnen werden. Somit zementiert Merle ihre aktuell starke Form und zeigt sich motiviert und ambitioniert für die U17 Weltmeisterschaften Anfang April, für welche sie kurz zuvor nominiert wurde.

Am Folgetag ging es weiter mit dem Länderkampf der Mannschaften, in welchem die Landesverbände mit Teams aus verschiedenen Vereinen um den Sieg kämpfen. Die Zugehörigkeit wird aufgrund der Ranglistenplatzierung vorgenommen, sodass Merle Hessen 1 und Fenja zusammen mit Amelie Hessen 2 vertreten durften. Gefochten wird in 3er Teams im Stafetten-Modus bis auf insgesamt 45 Treffer oder die Kampfzeit im letzten Gefecht abgelaufen ist. Gestartet wird sofort im Direktausscheid mit Eingangsplatzierung nach den Einzelergebnissen des Vortages.

Auf Platz 10 gesetzt erkämpft sich Hessen 2 zunächst den Sieg im 32er KO gegen Berlin 2, muss dann aber im 16er gegen Sachsen 2 eine Niederlage hinnehmen. In den anschließenden Platzierungsgefechten gaben die Mädels noch einmal alles und erkämpften sich den dann wohlverdienten Platz 9.

Merle führte ihr Team Hessen 1 an Platz 2 gesetzt souverän ins Halbfinale. Gegen das Team Bayern wogte der Punktestand am Anfang hin und her, konnte dann aber von Kseniia Klimuk vom TFC Hanau und Merle stabilisiert werden. Am Ende stand dann doch ein ungefährdeter 45:38 Sieg. Das Finale gegen das Team aus Sachsen begann ähnlich, doch die Teamkameradinnen konnten sich auf Merle verlassen. Fast im Alleingang mit insgesamt 29 der 45 gesetzten Treffer führte sie die Hessen zu Gold. Somit konnte Merle ihren Doppelsieg aus dem Vorjahr erneut bestätigen.