U17 Europa- und Weltmeisterschaft mit Marburger Beteiligung

Finja und Merle Herwig vom VfL Marburg vertraten ihre Heimatstadt und den Deutschen Fechterbund in Italien und Saudi-Arabien

Als Nummer 1 und 2 der U17 Altersklasse im Damenflorett in Deutschland haben sich die beiden Geschwister Merle und Finja Herwig ihre Nomierung für die EM und WM wohl verdient. Den Auftakt der beiden Großereignisse machte Ende Februar die EM im italienischen Neapel.

Aufgrund der Streiks an den Flughäfen musste die Anreise sehr kurzfristig umgeplant werden, sodass plötzlich nur noch wenige Stunden für Packen und Vorbereitungen blieben. Zwei Tage später begann dann auch schon die EM mit den Wettbewerben im Damenflorett. Finja und Merle starteten sehr konzentriert in ihre Vorrunden. Merle gab in der Vorrunde zwei Gefechte gegen die spätere Bronzemedaillengewinnerin Senic aus Moldawien und die Ukrainerin Bryzgalova in ihrer Runde ab, konnte weitere vier Gefechte souverän für sich entscheiden und somit eine gute Grundlage für die Direktausscheidung legen. Im Feld der besten 64 traf sie auf die Ukrainerin Stepovyk, der Sie bereits Anfang Februar auf dem Weltcup unterlag. Leider musste sich Merle auch in Neapel geschlagen geben und beendete die EM auf Platz 37. Damit blieb sie leider etwas unter ihren Möglichkeiten.

Finja kämpfte in der Vorrunde nicht nur gegen ihre Gegner, sondern auch gegen ihre Nervosität bei ihrem ersten Großereignis. Sie lag dreimal 4:1 in Führung, konnte jedoch nur eines dieser Gefechte knapp ins Ziel retten. Mit zwei Siegen und vier Niederlagen landetet sie auf Platz 54 der Setzliste und musste in ihrem ersten KO gleich gegen die Vorjahresdritte Josam aus Moldawien antreten. Nach einer anfänglichen Führung konnte sie das Gefecht leider nicht für sich entscheiden und beendet die EM auf Platz 54.

Fest entschlossen, es in den Teamgefechten besser zu machen, traten sie zwei Tage später zusammen mit Linn Voelker vom FC Moers und Florentine Grund vom Dresdner SC im Mannschaftswettbewerb für Deutschland an. An Platz 11 gesetzt, musste Team Germany im ersten Gefecht gegen die an 6 gesetzten Tschechinnen antreten. Während Merle noch schwer in ihre Gefechte fand, dreht Finja auf, so dass die Mädels einen ungefährdeten 45:32 Sieg einfahren konnten und sich für das Feld der besten 8 Mannschaften qualifizierten. Hier wartet dann direkt das übermächtige italienische Team. Motiviert bis in die Haarspitzen machten Sie es den Italienerinnen zunächst schwer, ihre Treffer zu setzten. Direkt in ihrem zweiten Gefecht zog sich Merle einen Muskelfaserriss zu, musste ausgetauscht werden und fiel für die restlichen Turniergefechte aus. Die junge Ersatzfechterin Florentine Grund musste einspringen und machte ihre Sache richtig gut. Die Niederlage von 13:45 war auf dem Papier deutlicher als auf der Fechtbahn und die Mädchen mussten in die Platzierungsgefechte. Dort trafen Sie auf das Team der amtierenden Europameisterin aus Ungarn, die überraschend gegen die Ukraine verloren hatten. Jetzt schlug Finjas Stunde, sie übernahm Verantwortung und holte unermüdlich Punkt für Punkt gegen die Ungarinnen auf – ein tolles und spannendes Gefecht mit wechselnden Führungen. Am Ende sorgt die Europameisterin Kollar dann doch für den knappen 45:41 Sieg der Ungarinnen. Im letzten Teamgefecht gegen die Slowakinnen ließen die frei Mädels dann nichts mehr anbrennen und sicherten sich mit einem deutlichen 45:24 Sieg Platz 7.

Genau sieben Wochen später standen nun die Vorrundengefechte bei der U17-WM in Saudi-Arabien an. Finja hatte sich fest vorgenommen, sich zu steigern. Sie focht eine ausgeglichene Vorrunde mit 3 Siegen und drei Niederlagen und der Erkenntnis, dass noch mehr drin gewesen wäre. An 60 gesetzt zog sie ins 128er KO ein, traf sie auf die Taiwanerin Cheng, und musste sich schon früh geschlagen geben. Am Ende wurde es Platz 65 für Finja. Merle zeigte sich in ihrer Vorrunde souverän und konnte 4 von 6 Gefechten für sich entscheiden. An 26 gesetzt bekam sie ein Freilos im 128er KO und traf im 64er KO auf die Ukrainerin Bryzgalova, der sie sich nach anfänglich deutlicher Führung noch geschlagen geben musste. Somit beendete Merle die WM auf Platz 38.