Marburger Fechter bei den deutschen U17 Florettmeisterschaften

Nach 2 Jahren Pause des Turniers durch die Corona-Pandemie machten sich mit Daniel Ludwig, Fenja und Joscha Kröpelin sowie und Quentin, Finja und Merle Herwig, 6 Fechterinnen und Fechter des VfL Marburg auf den Weg nach Winsen (Luhe) zu den Deutschen U17 Meisterschaften im Florettfechten.

Für Daniel Ludwig waren es bereits die zweiten Deutschen Meisterschaften. Quentin, Finja, Merle, Joscha und Fenja gehören noch der Altersklasse U15 an, so dass bereits ihre Qualifikation als Erfolg gewertet werden darf. Mit dem Aufhaben der Corona-Beschränkungen waren auch endlich wieder Zuschauer zugelassen, so dass sich in der 4-Felder-Halle in Winsen neben 192 Fechterinnen und Fechter auch Trainer, Organisatoren und Eltern aufhalten durften.

Den Beginn machten die Jungs. Daniel Ludwig hatte es in seiner Vorrunde gleich mit dem Vizeweltmeister Ruben Linder aus Tauberbischofsheim zu tun. Auch wenn es in diesem Gefecht nichts zu holen gab, konnte er seine Vorrunde mit 2 Siegen und 4 Niederlagen abschließen. Ähnlich schwer traf es Quentin Herwig, der in seiner Vorrunde auf den EM- und WM-Teilnehmer Simon Polozek vom FC Moers traf. Auch Quentin hatte große Schwierigkeiten in seinem ersten Gefecht, konnte aber noch 2 Siege in der Vorrunde bei 6 Gefechten erzielen.

Daniel Ludwig im Gefecht (links)

Erfolgreicher lief es für Joscha Kröpelin, der seine Vorrunde mit 3 Siegen und 3 Niederlagen abschließen konnte, auf Platz 46 gesetzt wurde und damit  direkt ins 64er KO einzog. Dort traf er auf den an Nummer 19 gesetzten Anton Blochwitz vom TV Markkleeberg. Joscha startete hoch konzentriert und ging mit einer 8:5 Führung in die erste Drittelpause, jedoch agierte er etwas zu ungeduldig im zweiten Drittel und geriet in Rückstand. Trotz einer großartigen Aufholjagd im dritten Drittel, endete Das Gefecht mit einer 13:15 Niederlage und einem 46. Platz in der Gesamtwertung.

Joscha Kröpelin im Gefecht

Daniel und Quentin mussten beide bereits eine Runde vorher im 128er KO antreten. Quentin traf auf Noel Rilling aus Jena gegen den er an diesem Tag mit 8:15 den Kürzeren zog. Am Ende stand ein 70. Platz. Ähnlich erging es Daniel. Gegen Joshua Kießling aus Neu-Ulm wollte ihm an diesem Tag einfach Nichts gelingen. Am Ende unterlag er mit 3:15 und beendete die Meisterschaften auf dem 68. Rang. Joscha konzentriert sich jetzt auf die deutschen U15 Meisterschaften Ende Mai, für Daniel hat nun der Schulabschluss Priorität und Quentin will seinen Trainingsrückstand aufholen.

Zwei Stunden nach den Jungs begannen die Vorrunden der Mädchen. Alle drei Fechterinnen gehören noch der Altersklasse U15 an, wobei Merle Herwig und Fenja Kröpelin sogar noch zum jüngeren Jahrgang gehören und sich gegen teilweise 4 Jahre ältere Konkurrenz behaupten mussten.

Fenja Kröpelin hatte in ihrer Vorrunde mit Lea Zoni, der aktuellen Nummer 1 in Deutschland eine hochkarätige Gegnerin. Sie kämpfte tapfer gegen die körperlich überlegenen Gegnerinnen und konnte mit präzisen Aktionen den ein oder anderen Punkt für sich verbuchen. In zwei Gefechten wäre ein Sieg möglich gewesen, Fenja unterlag jedoch leider zweimal knapp mit 4:5 und schied leider bereits nach der Vorrunde aus. Am Ende stand für sie ein 79. Platz. Sie darf sich jetzt schon auf die U15 Meisterschaften freuen.

Fenja Kröplein im Gefecht (links)

Finja Herwig präsentierte sich an diesem Tag in bester Verfassung. Sie dominierte ihre Vorrunde mit 6 Siegen und nur 6 Gegentreffern und konnte somit auf Rang 3 gesetzt in die Direktausscheidung starten. Auch Merle Herwig hatte sich für diesen Tag viel vorgenommen und wollte sich von ihrer besten Seite präsentieren, in der Vorrunde focht sie jedoch zu unkonzentriert und die Treffer wollten einfach nicht fallen. So konnte Sie nur 2 von 5 Gefechten für sich entscheiden und musste an Nummer 54 gesetzt in den Direktausscheid starten.

In der K.O-Runde traf sie mit der 3 Jahre älteren EM- und WM-Teilnehmerin direkt auf eine sehr starke Gegnerin Larissa Evers, doch bereits vor einer Woche konnte sich Merle auf dem Youngster Cup in Weimar den Sieg gegen ein lettische EM- und WM-Teilnehmerin einfahren, also warum nicht auch gegen Larissa gewinnen? Hoch konzentriert, mit einer enormen Präsenz auf der Bahn zeigte Merle ihren Willen, um den Sieg zu fechten und bot den Zuschauern ein hochklassiges und spannendes Gefecht auf Augenhöhe, welches Merle knapp aber hoch verdient mit 15:13 für sich entscheiden konnte. Beflügelt durch diesen Erfolg siegte Merle im 32er Direktausscheid klar mit 15:5 gegen Joy Frigewski aus Berlin und im 16er Direktausscheid mit 15:7 gegen Eva Engler aus Moers.

Auch ihre ein Jahr ältere Schwester Finja Herwig ging hochkonzentriert in den Direktausscheid, gewann souverän im 64er mit 15:3 gegen Elina Taubitz aus Halle, im 32er mit gleichem Ergebnis gegen Merle Rosenstengel aus Weißwasser und im 16er noch souveräner mit 15:1 gegen Malin Mahutka aus Buchholz.

Beide Schwestern hatten es somit in die Finalrunde geschafft und mussten im Viertelfinale gegeneinander antreten. Nur eine kann gewinnen und die Siegerin hat die Bronzemedaille sicher. Keine einfache Situation für die beiden Schwestern, die sich auswendig kennen. Diese besonderen und emotionalen Gefechte folgen ihren eigenen Regeln und so war es dieses Mal Merle, die das hochklassige und faire Geschwisterduell für sich entscheiden konnte. Im darauffolgenden Halbfinale fehlte Merle die Kraft und Konzentration gegen eine glänzend aufgelegte Veranika Seiffert vom SC Berlin, die verdient mit 15:7 gewonnen hat. Am Ende sind Merle mit dem 3. und Finja mit dem 6. Platz hoch zufrieden.